Page 45 - Backes&Müller-AKS-Katalog-2015
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KEIN ZEITFEHLER BEI DER PRIME SERIE
Als der neue Geschäftsführer von Backes&Müller, Johannes Siegler im Jahr 2000 die Firma übernahm, war die damalige Modellreihe, die Classic- Line bestehend aus den Modellen BM4, BM10d, BM12, BM18 und BM30 gerade einmal 3 Jahre auf dem Markt.
Ich erinnere mich an eines der ersten Gespräche mit dem neuen Inhaber, der im Gegensatz zu mir, wenig begeistert von der bestehenden Auswahl war. Vor allem eines wurde von seiner Seite aus der Classic- Line angelastet - deren Zeitfehler.
Nun ist es eben so, dass jeder Mehrwegelautsprecher physikalisch bedingt Zeitfehler hat, was diesen Kritik- punkt gegenüber unseren Kunden und den Mitbewerbern entschärft.
Johannes Siegler hatte schon in den 90´er die Lösung für eine zeitrichtige Musikwiedergabe parat. Hierbei handelt es sich um digital-entzerrte Aktivlautsprecher. Das Prinzip des digital-entzerrten Lautsprechers wird in der BM Line-Serie angewendet.
Auch bei der BM Prime-Serie wurde auf eine zeitrichtige Wiedergabe äußerster Wert gelegt.
EIN BEISPIEL, UM DAS PROBLEM ZU VERDEUTLICHEN
Stellen Sie sich einen Flügel vor, bei dem Sie die ganz linke und die ganz rechte Taste zur gleichen Zeit drü- cken. Dieses natürliche Musikinstrument gibt die beiden Töne, den tiefen und den hohen, zur gleichen Zeit aus einem Volumen wieder.
WAS MACHT EIN MEHRWEGELAUTSPRECHER VERKEHRT?
Ein passiver Mehrwegelautsprecher muss zur Aufteilung und Zuweisung der einzelnen Frequenzen oder Wege eine Frequenzweiche verwenden. Diese Weiche sorgt dafür, dass nur die tiefen Töne dem Tieftöner, die mittleren Tonlagen dem Mitteltöner und die hohen Töne dem Hochtöner zugewiesen werden. Die Frequen- zweiche einer Passivbox besteht aus ca. 10 Bauteilen, Spulen und Kondensatoren. Diese sind für die Akustik schlecht, da sie frequenzabhängige Phasen-+ und damit Zeitfehler verursachen.
Es hilft auch nichts, wenn diese Bauteile aus Silber, Gold und sonstigen Materialien bestehen und mit viel Hokuspokus teuer verkauft werden. Physik bleibt Physik!
Der passive Lautsprecher gibt aufgrund seines Zeitfehlers den tiefen Ton des Flügels zu einem anderen Zeit- punkt wieder als den hohen Ton. Das ist akustisch falsch. Am auffälligsten bemerkt unser Gehör die Zeitfehler im Tieftonbereich.
Messtechnisch weist man solche Fehler mit der so genannten Sprungantwort nach. An einem Diagramm einer Sprungantwort kann man erkennen, mit welcher Verzögerung der Tieftöner, der Mitteltöner und der Hochtö- ner mit der Musikwiedergabe beginnen.
Da Backes&Müller in seinen Lautsprechern der ClassicLine aktive Weichen eingesetzt hat, ist deren Zeitfehler durch den Wegfall von Spulen deutlich reduziert, aber immer noch vorhanden.
In den früheren Backes&Müller Lautsprechern gab es einen Übergang zwischen dem Tieftöner und dem Tiefmitteltöner, dann zwischen dem Tiefmitteltöner und dem Mitteltöner, dann zwischen dem Mitteltöner und dem Hochtöner und als letzten Zeitsprung noch den zwischen dem Hochtöner und dem Superhochtöner.
Backes&Müller war mit den fünf Wegen vom Zeitfehler her immer noch besser aufgestellt als die passive Konkurrenz, die mit drei Wegen arbeitet. Johannes Siegler wollte aber die Zeitfehler in der nachfolgenden Lautsprecherserie minimieren (PrimeSerie) bzw. ganz eliminiert haben. (LineSerie)
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