Page 146 - Backes&Müller-AKS-Katalog-2015
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AKTIVLAUTSPRECHER - DIE ARGUMENTE FÜR DEN GUTEN KLANG - DER PASSIVE KOMPROMISS KORREKTURMÖGLICHKEITEN BEI PASSIVLAUTSPRECHERN
Mittlerweile gibt es eine ganze Menge an Raumprozessoren, welche angeblich die Fehler der Passivlautspre- cher und den schlechten Einfluss des Abhörraumes korrigieren sollen. Unter Zuhilfenahme eines Mikrofons wird die Lautsprecherbox im Raum gemessen und ein korrigiertes Profil in den Prozessor geladen.
Nun soll es perfekt klingen.
Möglicherweise haben Sie schon eigene Erfahrungen mit solchen Prozessoren gemacht. Eine kleine Verbes- serung ist in der Tat zu hören, aber so richtig toll ist das ganze, zumindest für den betriebenen Aufwand, nicht.
Ich beziehe mich auf von mir getestete Geräte die ca. € 3500 kosten bzw. Dolby- Vorverstärker um die € 7000 und einen Prozessor für ca. € 10000. Alle Geräte stammten aus Rückkäufen einer Passivkette.
Ganz besonders fällt dabei auf, dass der sogenannte „Sweetspot“ also der Bereich, in dem es gut klingen soll, sehr genau eingehalten werden muss.
Warum lässt sich das Klangbild nicht so verfeinern, dass es annähernd dynamisch, ehrlich und hoch auflösend wie eine Backes&Müller Box klingt?
NACHTRÄGLICHE KORREKTUREN ÄNDERN DAS GRUNDPROBLEM NICHT
Wenn im Nachhinein korrigiert werden muss, dann müssen viele Parameter zur gleichen Zeit verschoben werden. Dazu benötigt man enorme Rechenreserven.
Aktive Korrektursysteme, welche „online“ eingreifen, haben den Nachteil, dass der Fehler erst entstehen muss, damit gegen-geregelt werden kann.
Das bedeutet: Der Schall wird erst (falsch) erzeugt, benötigt die Laufzeit bis zum Messmikrofon, erst dann kann eine Korrektur erfolgen.
Backes&Müller hatte vor 25! Jahren schon ein solches Korrektursystem, damals noch in analoger Variante, in den Lautsprechern der Beta, Delta, Omega sowie AFB2, 3 und 5 Serie eingebaut. Ein Messmikrofon war vor dem Tieftöner angebracht, das im laufenden Betrieb den Bass regeln, die Raummoden dämpfen und auf sonstige Störgeräusche reagieren sollte. Solch ein System ist viel zu träge im Vergleich zur Sensorregelung.
Bei der Sensorregelung im Tieftonbereich wird die Bewegung der Membran direkt und zeitgleich mit der mechanischen Schwingung an die Elektronik übermittelt. (Strom fließt deutlich schneller als die Ausbreitung von Schallwellen) Die Mikrofonregelung kann erst, wie schon erwähnt, eingreifen, wenn der Schall sich aus- gebreitet hat.
Da viele dieser Probleme systembedingt sind, können sie nicht im Nachhinein gelöst werden.
B&M SENSORREGELUNG
Jedes einzelne Tieftonchas- sis hat zu dem Anschluss der Schwingspule (diese sorgt für die Membranbewegung) einen weiteren Anschluss für den in- duktiven Sensor. Bewegungs- richtung/ Hub werden von ihm an die Elektronik übermittelt.
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